In der Sitzung des Jenaer Stadtrats am 14. Oktober steht die Bebauung des Gartenlandes Hildebrand-/Treunertstraße wieder zum Beschluss – als Teil der Wohnbauflächenkonzeption Jena 2035 (BV 20/0468-BV, verschoben vom 17.09.2020).
Die Wohnbauflächenkonzeption 2035 sieht eine massive Verdichtung der möglichen Bebauung gegenüber der geltenden Konzeption 2030 vor:
Während bisher 15 Wohneinheiten (WE) angegeben waren, sieht die neue Konzeption für die Vorbehaltsfläche nahezu eine Verdreifachung der Bebauung vor (40 WE; jeweils in Ein- und Zweifamilienhäusern). Als Frist für die Bebauung des Gartenlandes ist der Zeitraum 2031 bis 2035 angeben.
Quelle: Übersicht aller Wohnbauflächen nach Planungsstand. Anlage 2 zur Beschlussvorlage 20/0468-BV, Fassung vom 01.09.2020, S. 14 (https://rathaus.jena.de/de/sitzungskalender, letzter Zugriff 01.10.2020).
Die Umsetzung einer solchen massiven Bebauung würde zur Zerstörung der bestehenden Strukturen und des wertvollen Landschaftsbildes führen, die unser Viertel so lebens- und liebenswert machen.
Besonders negativ würde sich eine derart dichte Bebauung auf die so wichtigen Kaltluftströme auswirken, die durch das Tal in die Stadt fließen. Sie würden geradezu abgeriegelt! Unter den damit verbundenen negativen Folgen für das Stadtklima würden weite Teile der Bevölkerung Jenas leiden, wohingegen nur einzelne Bürger von der Bebauung profitieren würden.
Alle anderen Gründe, die eine Bebauung des Gartenlandes als unverantwortlich gegenüber Natur und Bevölkerung erscheinen lassen, bleiben nach wie vor unverändert bestehen.
Daher spricht die Bürgerinitiative ProKernberge sich weiterhin vehement gegen die Bebauung des Gartenlandes Hildebrand-/Treunertstraße aus!
Wir fordern, dass das Gebiet im neuen Flächennutzungsplan als Grünfläche eingetragen wird.
Eine entsprechende Stellungnahme hat die BI bereits zur Stadtratssitzung vom 16. 09. 2020 dem Oberbürgermeister und allen Mitgliedern des Stadtrats zukommen lassen.
Die anstehende Entscheidung ist umso wichtiger, als die Wohnbauflächenkonzeption 2035 in den neuen Flächennutzungsplan einfließen wird, wie der Presse zu entnehmen war. Damit würde am 14. Oktober 2020 also in aller Eile eine Vorentscheidung getroffen, die das vom Stadtrat versprochene transparente Bürgerbeteiligungsverfahren an der Überarbeitung des Flächennutzungsplans unterlaufen könnte.
Die BI wird weiter entschieden gegen diese zerstörerischen Pläne Einspruch erheben und sich für eine Veränderung des in Überarbeitung befindlichen Flächennutzungsplans einsetzen. Wir halten Sie auf unserer Homepage auf dem Laufenden und bitten Sie schon jetzt, sich, wenn es nötig ist, an unseren Veranstaltungen und Aktionen zu beteiligen.
Die Beschlussvorlage und sämtliche Unterlagen einschließlich der Stellungnahme der BI ProKernberge finden Sie hier unter dem Datum 16.09.2020, TOP 17.
(Link: https://rathaus.jena.de/de/sitzungskalender)