Die Ortsteilratswahlen werden für die kommenden fünf Jahre die Entwicklung und das Leben im Kernbergviertel maßgeblich beeinflussen. Unsere Kandidaten möchten aktiv im Interesse der Bewohner des Kernbergviertels die Zukunft des Ortsteils durch direkte Bürgerbeteiligung – ohne Fraktionszwang und kommunalwirtschaftliche Abhängigkeiten – mit gestalten. Lernen Sie unsere Kandidaten in einem persönlichen Gespräch kennen und besuchen Sie und Ihre Familien unseren Kandidatentreffpunkt!
Abschluss der Mitarbeit in der „ZUKUNFTSWERKSTATT Stadtteilentwicklungskonzept – Planungsraum OST“
Im Auftrag der Stadt Jena wird für den Planungsraum OST mit den Ortsteilen Wenigenjena und Kernberge derzeit ein Stadtteilentwicklungskonzept durch das Planungsbüro quaas-stadtplaner (Weimar) erstellt. Hierzu waren am 04.02.14 alle Einwohner dieser Ortsteile im Rahmen einer ZUKUNFTSWERKSTATT eingeladen die Chance wahrzunehmen, mit zu reden und mit zu planen, so dass „Betroffene“ zu „Beteiligten“ wurden. In diesem 1. Teil haben zahlreiche Bürgerinnen und Bürger im Rahmen des Mitwirkungsprozesses ihre Ideen, persönlichen Erfahrungen, Meinungen und Wünsche zum Bestand und zur Entwicklung ihrer Ortsteile eingebracht. Das Ergebnis ergab eine breitgefächerte Themensammlung, die durch das Planungsbüro quaas in folgende Handlungsfelder eingeteilt wurde:
- Städtebau und Wohnen
- Technische Infrastruktur
- Grünflächen und Landschaft
- Soziale Daseinsvorsorge
- Wirtschaft und Wissenschaft
Am 25.03.14 wurden im 2. Teil der Zukunftswerkstatt aus dem stark dezimierten Teilnehmerkreis der Bürgerschaft Arbeitsgruppen zu den Handlungsfeldern gebildet, um durch aktive Mitarbeit über die Kritik hinaus Konzepte und Visionen für die beiden Ortsteile zu entwickeln. Das Handlungsfeld „Wirtschaft und Wissenschaft“ wurde wegen geringer Beteiligung nicht besetzt. In allen anderen Handlungsfeldern war die Bürgerinitiative ProKernberge mit 1-2 Mitgliedern aktiv vertreten.
Die Arbeitsgruppen haben dann in mehreren Sitzungen ohne Beteiligung und Unterstützung der Stadt oder des Planungsbüros quaas Ideen und Vorstellungen zur Stadtteilentwicklung erarbeitet. Die Ergebnisse wurden in einem abschließenden Kolloquium am 05.05.14 den Vertretern der Lenkungsrunde (Bürgermeister, Dezernent, Stadtverwaltung, Ortsteilbürgermeister) in der Stadtverwaltung von den Sprechern der jeweiligen Arbeitsgruppen präsentiert. Die Resultate fanden Anerkennung durch die anwesenden Vertreter der Stadtverwaltung, unter denen sich auch Herr Dr. Lerm und Herr Peisker befanden. In der anschließenden Diskussion wurde von Vertretern unserer Bürgerinitiative Lob für die Idee der frühen Bürgerbeteiligung aber auch Kritik an der Durchführung – im speziellen an dem Fehlen einer fachlichen Begleitung der Arbeitsgruppen durch das Planungsbüros quaas – geäußert. Bis zum Herbst 2014 wird das Planungsbüro quaas mit der Stadtentwicklung die Ergebnisse zusammenführen und in das Stadtteilentwicklungskonzept „Planungsraum Ost“ einarbeiten, welches dann in einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert werden soll.
Zur Demokratie gehören Misstrauen und Vertrauen zugleich. Trotz unserer Kritik und skeptischen Einstellung haben wir Vertrauen in das Angebot, das die Zukunftswerkstatt beinhalten kann. Wir sehen hier bei aller Zurückhaltung eine – wenn auch nicht allzu große Chance – als Bürger konstruktiv für unseren Ortsteil Kernberge wirken zu können und vielleicht doch das ein oder andere in den Entscheidungsprozess einbringen zu können. Aus diesem Grund haben wir uns nicht zurückgezogen, sondern aktiv mitgearbeitet – motiviert durch unsere Verbundenheit mit unserem Ortsteil und geleitet von der Hoffnung und Zuversicht, dass am Ende das Vertrauen das Misstrauen überwiegt.
Vom Protest zur Gestaltung
Am gestrigen Abend konnte die BI ProKernberge ca. 50 Teilnehmer zur dritten öffentlichen Versammlung in der Talschule begrüßen, denen wir hierfür unseren Dank aussprechen möchten. Nach der Begrüßung der Anwesenden durch den Versammlungsleiter Herrn Dr. Reinhold (BI ProKernberge) , unter denen sich als Gäste auch die Stadträte Frau Dr. Lukin (Die Linke) und Herr Prof. Dr. Schuchardt (CDU) sowie Ortsteilbürgermeister Herr Horn und weitere Ortsteilräte befanden, wurde in einem umfassenden Bericht der aktuelle Stand zum B-Plan Hildebrandstraße dargestellt. Manchmal sind keine Nachrichten auch gute Nachrichten, denn aktuell können außer einer artenschutzrechtlichen Untersuchung keine Aktivitäten seitens der Stadt festgestellt werden.
Im zweiten Teil der Veranstaltung ging Herr Prof. Dr. Werner (BI ProKernberge) auf Inhalte, Ziele und Gestaltung sowie auf die Mitarbeit der Bürgerinitiative in der Stadtentwicklungsmaßnahme „Zukunftswerkstatt Planungsraum Ost“ ein. Trotz stark nachlassender Akzeptanz und Teilnahme an dieser Veranstaltungsreihe, der es an fachkompetenter Begleitung und Moderation seitens der Stadtentwicklung und des von der Stadtplanung beauftragten Weimarer Büros Quaas Stadtplaner fehlt, werden sich Mitglieder der Bürgerinitiative für die gezielte Entwicklung des Ortsteils Kernberge weiterhin einbringen und kritisch beobachten, inwiefern die von den Arbeitsgruppen übergebenen Ergebnissen am Ende der Zukunftswerkstatt Berücksichtigung finden.
Anschließend informierte Herr Franke (BI ProKernberge) über die zukünftige Ausrichtung der Bürgerinitiative. Es wurde noch einmal der Weg vom Protest der Anwohner im Februar 2013 über die darauf folgende Gründung der BI ProKernberge bis hin zu vielen Aktivitäten und der Arbeit mit politischen Gremien dargestellt. Längst geht es nicht mehr nur darum, die Zerstörung eines wunderbaren Stücks Natur zu verhindern. Als Konsequenz aus nunmehr einem Jahr Arbeit ergibt sich vielmehr der klare Auftrag, dass der Weg zur aktiven Mitgestaltung nur über die Integration der Bürgerinitiative in stadtpolitische Gremien führen kann. Aus diesem Grund haben sich drei Gründungsmitglieder der Bürgerinitiative bereit erklärt, für die Ortsteilratswahl Kernberge am 25. Mai 2014 zu kandidieren.
Kandidat Karl-Heinz Hartwich Kandidatin Katharina Bracht Kandidat Jochen Baatzsch
Alle drei Kandidaten stellten sich und ihre Ziele, für die sie zukünftig eintreten möchten, persönlich vor. Als parteilose Kandidaten bekräftigten sie ihr Vorhaben, die Interessen aller Anwohner des Ortsteils Kernberge ohne dienstliche Verpflichtungen gegenüber der Stadt oder jeglichen Fraktionszwang als Mitbewohner des Kernbergviertels zu vertreten. Ihr Mut und Engagement wurde von den Teilnehmern und Gästen mit Applaus honoriert. In der anschließenden Podiumsdiskussion gab es interessante Wortmeldungen, unter denen auch eine Aufforderung an die anwesenden Vertreter der Politik zur Stellungnahme zur Bebauung des Gebietes Hildebrandstraße gerichtet wurde. Nach dem Ende der offiziellen Veranstaltung nutzten viele Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit zu einem offenen Gespräch mit den Kandidaten und Vertretern der Bürgerinitiative in lockerer Runde.
Wir danken allen Teilnehmern und Gästen für das große Interesse und den regen Zuspruch und möchten um Ihre Stimme für die Kandidaten der Bürgerinitiative ProKernberge am 25. Mai bitten.