Sehr viel Natur steht auf dem Spiel!

Geländebegehung mit Experten für Natur- und Vogelschutz

Kernberge April 2013Am 22. April führte die Initiativgruppe der Bürgerinitiative ProKernberge mit Experten für den Natur- und Vogelschutz eine ausführliche Geländebegehung in dem Hanggebiet oberhalb der Hildebrand- und Treunertstraße durch, welches in dem von der Stadt betriebenen Aufstellungsbeschluß für eine künftige Bebauung vorgesehen ist.

 

NaBu-BegehungDie Experten waren überrascht von der Größe dieses 55 Parzellen umfassenden Geländes, bei dem keinesfalls von einer Verdichtung oder Lückenbebauung die Rede sein kann. Vielmehr handelt es sich um ein ausgedehntes, an Großbäumen reiches Areal, das mit seinen gartengenutzten Steilhängen beiderseits eines kleinen Tals als  „grüne Lunge“ in das Stadtgebiet hineinragt und die geschützten Kernberge direkt mit der Saaleaue verbindet.

Seine Bebauung – so die Experten – vernichtet eines der letzten grünen Täler der Stadt und besäße tiefgreifende Konsequenzen für den Erhalt der Artenvielfalt im städtischen Raum und die innerstädtischen Klimaverhältnisse (Kaltluftspende, Luftaustausch für das Stadtklima). Zugleich würde nach dem Urteil des Ornithologen durch eine Bebauung ein Vogelparadies zerstört, in dem neben den streng geschützten Vogelarten Grauspecht, Wendehals und Gartenrotschwanz auch der Mittelspecht heimisch ist sowie der Rote Milan ein wichtiges Jagdrevier findet. Für den Erhalt der beiden letztgenannten Arten trägt die Region sogar globale Verantwortung. Auch als Nahrungsraum für Fledermäuse dürfte das Gebiet von hohem Wert sein (Wochenstuben der Kleinen Hufeisennase in enger Nachbarschaft).

VogelhausDer Verlust für die Natur durch die geplante Bebauung sowie die bei der steilen Hanglage exorbitanten Erschließungs- und laufenden Unterhaltskosten stehen in keinerlei Verhältnis zu der geringen Zahl von etwa 15, freilich sehr hochpreisigen Wohneinheiten, die in diesem schwierigen Gelände errichtet werden könnten. „Sehr viel Natur steht auf dem Spiel und der Gewinn ist minimal“ – so das Fazit am Ende der fast zweistündigen Begehung.

Ausführlich wird das Ergebnis dieses Ortstermins mit Experten auf der nächsten Versammlung unserer Bürgerinitiative im Mai vorgestellt, bei der auch die weiteren Aktivitäten besprochen werden sollen.

Frühling im avisierten B-Plangebiet „WJ-17 Hildebrandstraße“

DSC07264Eine Woche nach der Gründungsveranstaltung der Bürgerinitiative ProKernberge hält nun auch der Frühling Einzug in das Gebiet um Hildebrand- und Treunertstraße am Fuße der Kernberge. Nicht nur viele Tiere und Pflanzen sind endlich vom Eise befreit, auch die Menschen zieht es hinaus in die Natur, die sich jetzt auf Wiesen und Wegen und in den angrenzenden Gärten von ihrer schönsten Seite zeigt. Am vergangenen Wochenende haben daher zahlreiche Besucher das Frühlingserwachen zu einem Spaziergang in diese schöne Gegend genutzt oder sind sogar von hier aus auf die Kernberghorizontale aufgestiegen. Nicht wenige Interessierte suchten dabei die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Anwohnern und Gärtnern, um sich die Situation vor Ort erläutern zu lassen.Die Bürgerinitiative hat in der Zwischenzeit mit zahlreichen engagierten Mitgliedern die Arbeit aufgenommen. So entstand zum Beispiel vergangene Woche dieses Interview mit Jena-TV.

In Kürze werden wir weiter vor Ort von den aktuellen Ereignissen berichten. Hier können sich die Bürgerinnen und Bürger Jenas über den Stand der Dinge informieren und sich ein „Bild von WJ-17“ machen.

Gründung der BI ProKernberge – was für ein Abend im Kernbergviertel!

PPT-Gründung

Zunächst einmal einen herzlichen Dank an alle Teilnehmer der gestrigen Gründungsveranstaltung der BI ProKernberge, verbunden mit einer Entschuldigung für die Unanehmlichkeiten auf Grund der engen Raumsituation in der Talschule. Dass es angesichts der städtischen Pläne zur Aufstellung des Bebauungsplanes „WJ-17 Hildebrandstraße“ ein „gewisses Interesse“ an diesem Kernthema unserer

Bürgerinitiative geben würde, hatte sich bereits im Vorfeld in der Resonanz der Anwohner und interessierten Bürger angedeutet. Dies berechtigte uns zu dem Optimismus, für unsere Gründungsversammlung den recht großen Speisesaal der Talschule mit ca. 60 Sitz- und weiteren ca. 20 Stehplätzen zu wählen. Dass sich dann – vorsichtig geschätzt – die Zahl der Interessenten verdoppelte, war überwältigend und organisatorisch herausfordernd zugleich.

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